Teuer ist das Leben in Sydney – aber auch lebenswert
In Sydney zu wohnen kann ganz schön teuer werden, wenn die Lebenshaltungskosten genauer betrachtet werden. Wenn man sich die Mietpreise anschaut und bei 500 AuD (umgerechnet 375 Euro) eine Wohnung mieten kann, dann kann der schöne Schein nach hinten losgehen. Denn die Mietpreise werden in Australien nicht für den Monat, sondern für die Woche ausgegeben. Und am Ende können die Kosten für die Miete leicht bei 1500 Euro und mehr liegen. Solche Preise gehören in Australien aber zu den günstigen Varianten.
Seiten wie real estate bieten beispielsweise traumhafte Wohnungen für rund 3700 Euro Miete mit moderner Küche und Ausblick auf das schöne Opera House. Billiger sind hingegen Studentenwohnheime. Ich habe bei meinen Recherchen nach interessanten Wohnheimen Ausschau gehalten und das billigste liegt bei 165 Euro im Monat. Wer bereit, in eher bescheidenen Verhältnissen zu leben, ist mit den Studentenwohnheimen gut beraten. Ähnlich ist es auch bei den Hostels. Eine Nacht bei Australian Backpackers kostet rund 17 Euro – klingt wie ein Schnäppchen. Jedoch ist das in Wirklichkeit ein Zimmer, dass die Minimalanforderungen an Hygiene und Sauberkeit nicht in ausreichendem Maß erfüllt sind. Da wundert man sich nicht, dass bei Bewertungen weniger als die Hälfte der Besucher die Unterkunft weiterempfehlen.
Lebenshaltungskosten in Sydney: Lebensmittel
Lebensmittelläden gibt es in Australien viele. Doch Woolworths gehört zu den größten Handelsketten im ozeanischen Raum. Hier lassen sich Preisdifferenzen ausmachen, die insgesamt im Schnitt über den Preisen hier bei Tengelmann oder Edeka liegen. In Australien sind Milchprodukte etwas teurer. Die Milch wird nicht nur in Getränkekartons verpackt, sondern auch recht gern in 2-3 Liter umfassenden Plastikflaschen. Joghurtprodukte sind besonders teuer. So kosten vier Joghurtbecher etwas mehr als 4 Euro, wenn man den Preisschildern von knapp 6 Dollar glauben mag.
Ähnlich verhält es sich bei Brotwaren und Produkten aus der Bäckerei. Ich habe 2010 bei der kürzlich eröffneten Bäckerei eine Breze geholt, die 3 Dollar kostete. Sie war etwas größer als die normalen Brezeln, die man hierzulande erhält, hinkte im Geschmack aber ein wenig hinterher, auch weil die Brezen eher weich waren und kaum gesalzen waren. Eine Zumutung für diesen Preis.
Was besonders bei den Lebenskosten in Sdyney auch auffällt, sind die Preise für die Fleischprodukte. Die liegen nicht selten im zweistelligen Preisbereich in den Woolworths Supermärkten, da die Portionen recht gern in üppigen Portionen angeboten wird. Auch hierzulande bekannte Marken wie Milka oder Mars werden in den Großstädten Sydney in den Handelsketten zu höheren Preisen angeboten als in Großstädten wie München, wo die Preise deutschlandweit über dem Durchschnitt liegen.
Discounter wie Lidl oder Aldi bieten hingegen Produkte an, die im ähnlichen Preisbereich liegen wie in Deutschland. Die Discounter gibt’s vereinzelt in bestimmten Stadtvierteln von Sydney sowie im Umland. Je nach Region und Höhe der Lebenshaltungskosten sollte man sich deshalb im Vornherein entscheiden, bei welchem Supermarkt der regelmäßige EInkauf Sinn macht.
Unterwegs mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Wer in Australien mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, braucht neben Geld auch gute Nerven. So eine Zugfahrt von Sydney ins 30km entfernte Umland dauert etwas mehr als eine Stunde. Leider bietet Australien keine Schnellzüge wie den ICE an, sondern immer noch die veralteten Regionalzüge. Welches Ticket passt, lässt sich über Calculator hier auf cityrail.info kostenlos ausrechnen. Die sogenannten Mytrain Tickets sind für unbegrenzte Fahrten zwischen im ausgewählten Bereich für 1 Monat, 1 Quartal oder für das ganze Jahr bestellbar. Das Ticketsystem funktioniert wie in England. Es gibt in Sydney Schranken, wo die Karten eingesteckt werden, damit die Fahrgäste durchgelassen werden. Im Umland, wo die Schranken fehlen, wird verstärkt kontrolliert. Schwarzfahren kann ganz schön teuer werden und Kosten im höheren dreistelligen Bereich mit sich bringen.
Autor: Khoa Nguyen