Der 1100 m über dem Meer gelegene touristische „Nabel“ des Nockgebiets empfiehlt sich für eine Kombination aus Wander- beziehungsweise Wintersport- und Wellnessferien. Im Mittelpunkt stehen die zwei aufwndig gestalteten, öffentlichen Thermen – St. Kathrein und das Römerbad. Die Heilkraft des radonhaltigen Wassers war bereits vor 500 Jahren bekannt (die spätgotische Katharinenkirche mit ihrem kostbaren Flügelaltar ist eine Art Quellheiligtum).
Dennoch blieb Bad Kleinkirchheim bis vor zwei Generationen ein bescheidenes Bauerndorf. Inzwischen hat es sich zwar zum Musterbeispiel eines zeitgemäßen Kur- und Wintersportorts mit drei Fünf- und 26 Vier-Sterne-Hotels und einer Infrastruktur gemausert, die, vom 18 Loch-Golfplatz über die Halfpipe mit Flutlicht bis zu modernsten Bergbahnen, alle Register zieht. Seinen sympathisch-dörflichen Charakter hat es freilich nicht verloren.
Besonders urtümlich präsentiert sich der Kern des ein paar Kilometer hangaufwärts gelegenen Ortsteils St. Oswald. Dort versetzt, rund um die spitztürmige Pfarrkirche aus dem frühen 16. Jahrhundert, ein Ensemble wettergegerbter Blockbauhöfe mit gezimmerten Giebeln den Betrachter in eine malerische Vergangenheit (empfehlenswert: ein Spaziergang entlang dem „Kulturweg“).
Ob rustikal im älpisch-archaischen Karlbad oder hoch elegant im ultramodernen Thermaltempel: Unter dem Markenzeichen „Alpine Wellness“ lässt sich in dem ehemaligen Bauerndorf Bad Kleinkirchheim auf vielerlei Weise relaxen.
Wellnesstempel der Extraklasse – Bad Kleinkirchheim Therme
Loslassen, eintauchen, den Alltag abstreifen: Dieses Motto gilt nicht nur für den Aufenthalt im urtümlichen Bauernbad, sondern auch für einen Urlaub unten in Bad Kleinkirchheim, dem touristischen „Nabel“ des Nockgebiets. Denn der eine gute halbe Autostunde entfernte, ein paar hundert Höhenmeter tiefer gelegene, idyllische Ort verfügt über heilendes Wasser. Es sprudelt 36 °C warm aus 120 m Tiefe an die Erdoberfläche und soll nicht zuletzt dank seines Calcium-, Magnesium- und Radongehalts vor allem Kreislauf und Immunsystem, Bindegewebe und Gefäße stärken. Eine Legende besagt, der Allmächtige höchstselbst habe angesichts seines hier am Südbalkon der Gurktaler Alpen besonders paradiesisch gelungenen Schöpfungswerks eine Freudenträne vergossen. Und diese sei zu einer unversiegbaren Heilquelle geworden, die noch heute die altehrwürdige, freilich längst hochgradig moderniesierte Bad Kleinkirchheim Therme speist.
Bereits anno 1055 soll ein Pfalzgraf namens Poto aus dem bajuwarischen Geschlecht der Aribonen, der sich, bei einer Schlacht verwundet, im Kirchheimer Tal versteckte, die Heilkraft der hiesigen Wässer kennen und schätzen gelernt haben. Für die rasche Linderung seiner Schmerzen dankbar, schenkte er das Quellgebiet dem nahen Kloster Millstatt, das er kurz zuvor gemeinsam mit seinem Bruder gegründet hatte. Erstmals urkundlich erwähnt findet sich die Thermenquelle im Jahr 1492. Damals wurde – wohl als geistiger Schutz gegen marodierende Türken – direkt über ihr die bis heute bestehende Kirche St. Kathrein eingeweiht.
Trotz der Bekanntheit seines Heilwassers war Bad Kleinkirchheim noch vor zwei Generationen ein bescheidenes Bauerndorf. Sein erstes Thermalfreibad erhielt es 1934, sein erstes Hallenbad erst 1969. Knapp zehn Jahre später machte dann das Thermal-Römerbad als „Erste Erlebnistherme Österreichs“ Furore. 2007 runderneuert, präsentiert es sich heute als 4000 m² große Verwöhn-Landschaft, die, getreu dem Vorbild rämischer Thermenanlagen, mit großzügig gestalteten Innen- und Außenbecken, Sauna und Massageabteilung auf drei Ebenen aufwartet.
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foto: ©Bad Kleinkirchheim – FlickR